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#56: Technische Innovationen garantieren keinen Markterfolg. Mein smarter Staubsauger ist nicht so smart, wie er tut.

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Technologische Innovationen und „smarte“ Geräte sind inzwischen allgegenwärtig, aber wie viel von dieser Innovation kommt tatsächlich beim Kunden an? In der heutigen Podcast-Folge geht es genau darum: Warum technische Innovation alleine keinen Markterfolg garantiert und wie oft der eigentliche Kundennutzen in Innovationsprozessen übersehen wird. Lassen Sie uns das Thema anhand eines persönlichen Beispiels betrachten – meinem „smarten“ Staubsauger, der sich in der Praxis oft weniger intelligent verhält, als sein Name verspricht.

#1 Technische Innovation vs. Kundenwunsch: Eine kritische Differenz

Die Entwicklung technischer Produkte durchläuft meist verschiedene Phasen und wird von einer Vielzahl an Stakeholdern beeinflusst. Besonders im Fokus stehen dabei oft die technisch orientierten Abteilungen, die von Ingenieuren, Informatikern, und anderen Experten geprägt sind. Diese Fachkräfte sind begeistert von den Möglichkeiten, die neue Technologien bieten – von effizienten Algorithmen bis hin zu verbesserten Sensoren. Doch was bringt all das, wenn der tatsächliche Kunde mit den Verbesserungen nichts anfangen kann?

Der Kunde interessiert sich selten für die „Under-the-Hood“-Technologie. So lange ein Gerät funktioniert, ist er zufrieden. Komplikationen oder Störungen führen erst dazu, dass er sich mit der Technik auseinandersetzen muss. Ein gutes Beispiel dafür ist unser tägliches WLAN: Wir bemerken es kaum, bis die Verbindung plötzlich abbricht. Solange die Bedürfnisse erfüllt werden, bleibt die Technik für den Endnutzer unbemerkt – und das ist oft das beste Kompliment für ein Produkt.

#2 Mein „smarter“ Staubsauger: Hightech mit Grenzen

In meinem eigenen Alltag erlebe ich regelmäßig, wie technische Innovationen und Kundenbedürfnisse nicht immer Hand in Hand gehen. Ein anschauliches Beispiel ist mein smarter Staubsauger, der sich im Erdgeschoss meines Hauses bewegen soll, während unser Hund draußen ist. Obwohl der Roboter mit modernster Technik ausgestattet ist, stößt er in der Praxis an seine Grenzen: Er verfängt sich unter Stühlen oder zwischen Möbeln und schafft es nicht, den Raum vollständig zu reinigen, bevor die Gassi-Zeit vorbei ist.

Mein Lösungsansatz? Jeden Abend die Stühle hochstellen, damit der Staubsauger ohne Hindernisse arbeiten kann. Ansonsten bleibt der Raum zur Hälfte ungereinigt. Die technische Innovation, die dieses Gerät angeblich smarter machen sollte, erfüllt also mein Kundenbedürfnis nicht wirklich – sie ist bestenfalls eine Teil-Lösung. Eine wirklich kundenorientierte Innovation hätte möglicherweise intelligentere Erkennungsfunktionen für Hindernisse integriert oder die Fähigkeit, effizienter und großflächiger in kürzerer Zeit zu reinigen.

#3 Das Beispiel der Waschmaschine: Brauchen wir wirklich mehr Funktionen?

Die Waschmaschinenindustrie zeigt ein ähnliches Muster. Jedes Jahr werden neue Funktionen entwickelt, die Trommeln noch sparsamer, die Waschprogramme noch effektiver. Manche Maschinen bieten Apps, die den Waschvorgang überwachen und sogar die Nachbestellung von Waschmittel ermöglichen. Doch für den durchschnittlichen Kunden ist das eigentliche Ziel nur eines: saubere Wäsche. Der Prozess selbst interessiert die meisten wenig – es sei denn, er vereinfacht sich merklich.

Ein innovatives Gerät allein reicht nicht, um ein Kundenproblem zu lösen. Was viele Menschen wünschen, ist nicht eine noch bessere Waschmaschine, sondern eine Lösung, bei der sie einfach ihre saubere Wäsche erhalten – ohne den Aufwand, sie selbst zu waschen und aufzuhängen. Technische Innovationen, die an den Bedürfnissen vorbeigehen, weil sie sich auf Produktverbesserungen und nicht auf die Wünsche der Kunden konzentrieren, werden oft nicht wahrgenommen oder gar geschätzt.

#4 Wer treibt die Innovation in Ihrem Unternehmen an?

Wenn Sie in Ihrem Unternehmen für technische Innovation verantwortlich sind, lohnt es sich, genau hinzuschauen, wer die treibende Kraft hinter neuen Entwicklungen ist. Techniker und Entwickler bringen oft Innovationen voran, die sich auf technische Herausforderungen und Verbesserungen konzentrieren, aber den Kunden aus den Augen verlieren. Für den Vertrieb geht es dagegen oft nur um den Verkauf des bestehenden Produkts, nicht um das Erfragen der langfristigen Kundenbedürfnisse.

Diese Dynamik kann dazu führen, dass Innovationen und Kundenanforderungen gegeneinander arbeiten – eine Konstellation, die den langfristigen Erfolg eines Unternehmens gefährden kann. Wenn Ihre Innovationen wirklich erfolgreich sein sollen, müssen die Bedürfnisse Ihrer Kunden in den Prozess der Produktentwicklung einfließen und ernsthaft berücksichtigt werden.

#5 Fazit: Technologie muss dem Kunden dienen, nicht umgekehrt

Technologische Innovation ist zweifellos faszinierend und notwendig, aber sie garantiert keinen Markterfolg. Smarte Geräte wie mein Staubsauger oder auch Waschmaschinen mögen beeindruckende technische Fortschritte darstellen, aber wenn sie die Anforderungen der Kunden nicht erfüllen, bleibt ihr Wert gering. Unternehmen sollten daher stets die Balance zwischen technischer Exzellenz und der Erfüllung echter Kundenbedürfnisse suchen.

Wenn Sie selbst über Innovation in Ihrem Unternehmen nachdenken möchten, kommen Sie gerne auf mich zu. Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Ihre Produkte wirklich smarter und kundenorientierter werden können – jenseits von reiner Technikfaszination.

#TheYellowShoes

Mein Name ist Prof. Dr. Markus Haid und als Digitalisierungsexperte begleite ich Unternehmen auf Ihrem Weg in die Digitalisierung.

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